- tauschieren
- tau|schie|ren 〈V. tr.; hat〉 Metall \tauschieren mit anderem, meist edlerem u. farbigem M. einlegen [zu ital. tausia „Einlegearbeit“ <arab. taušija „Färbung; Verzierung“]
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Tauschieren[zu mittelfranzösisch tauchie »Verzierung«, über älter italienisch tausia von gleichbedeutend arabisch taušīya], das Verzieren der Oberfläche von unedlen Metallgegenständen (z. B. aus Eisen, Bronze) durch Einlagen andersfarbiger Drähte aus meist edlem Metall. Das Ornament wird mit dem Grabstichel in die Metalloberfläche eingraviert (zum Teil auch eingeätzt) und das Edelmetall in die sich verbreiternde Nut fest eingehämmert. Nach einem einfacheren Verfahren werden die Drähte (oder Plättchen) des Schmuckmetalls auf der aufgerauten Oberfläche festgehämmert. Die Verzierungsverfahren des Tauschierens sind zu unterscheiden vom Damaszieren. - Schon im Altertum kannte man die Bronzetauschierung, in Europa in der jüngeren Bronzezeit. Das Tauschieren stellte besonders eine Spezialität islamischer Kunst dar. Im 11. und 12. Jahrhundert war Khorasan ein Zentrum, im 13. Jahrhundert, als Gerät aus Edelmetall verboten wurde, verfeinerte man die Technik, berühmt sind die Mosulbronzen. Von Mosul aus ließen sich die Kunsthandwerker auch in Bagdad, Persien, Syrien und Ägypten nieder. Auch für christliche Auftraggeber entstanden zahlreiche Arbeiten, die nicht nur ornamental bearbeitet sind, sondern auch christliche Bildmotive zeigen.* * *
tau|schie|ren <sw. V.; hat [zu mfrz. tauchie < älter ital. tausia < arab. taušiyyah = Verzierung] (Kunsthandwerk): a) mit Einlegearbeiten aus edlerem Metall, bes. Gold od. Silber, versehen: eine tauschierte Rüstung; b) durch Tauschieren (a) entstehen lassen, irgendwo anbringen: ein Ornament [in einen Gegenstand] t.
Universal-Lexikon. 2012.